Massentauglicher Masseneffekt

Ohne Hyperraum oder Ähnliches wären Science-Fiction-Welten wohl nicht denkbar. Im folgenden Beitrag gehen wir dem Masseneffekt auf den Grund und zeigen, dass auch Hygieneartikel richtig cool sein können
Normandy nutzt Masseneffektfelder

Ob nun der Warp-Antrieb bei Star Trek oder der Hyperraumsprung bei Star Wars, keine Science-Fiction-Saga, kein Weltraumepos kommt ohne ein entsprechendes Transportsystem aus. Wie sonst sollten die Helden bis in die entlegensten Winkel der Galaxie gelangen, um dort ihre Widersacher zu bekämpfen? Die Spielereihe Mass Effect des Entwicklerstudios Bioware aus dem Jahr 2007 macht da keine Ausnahme. Commander Shepard, der Protagonist der Reihe, säße ohne sein Schiff, die Normandy, und ohne den namensgebenden Masseneffekt wohl auf dem Trockenen. Da hilft auch kein Spectre-Status.

Dabei ist der Masseneffekt weit mehr als nur ein Antriebsmittel. Es ist eine Kraft, mit dessen Hilfe sich das Raum-Zeit-Gefüge kontrollieren lässt. Auf den ersten Blick klingt das nicht sonderlich originell. Dennoch hat es Auswirkungen auf das gesamte Mass-Effect-Universum. Was verbirgt sich also hinter dem Masseneffekt?

Ein Element für alle Fälle

Um den Masseneffekt zu nutzen, ist Element Zero notwendig. Es ist so etwas wie das Spice Melange des Mass Effect Universums: sehr selten, heiß begehrt und unglaublich flexibel. Von Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit über die Erzeugung künstlicher Schwerkraft bis hin zur Herstellung extrem belastbarer Baumaterialien; es gibt kaum ein Gebiet, auf dem Element Zero nicht zum Einsatz kommt. Auch auf Menschen zeigt es Wirkung. So entwickeln manche biotische Fähigkeiten, wenn sie früh mit dem Element in Berührung kommen. Das heißt, sie sind in der Lage, über eine gewisse Distanz Objekte anzuheben oder anderweitig zu manipulieren.

Biotik in der Praxis
Biotiker sind in Mass Effect starke Verbündete.

Eine weitere Anwendung findet sich im Militärbereich. So nutzen einige Waffen den Masseneffekt, um Projektile zu beschleunigen. Vielen Spielern wird zudem der Mako aus dem ersten Teil der Serie in Erinnerung geblieben sein. Das Einsatzfahrzeug wurde unter anderem von einem kleinen Element-Zero-Kern angetrieben, der Landungen aus großer Höhe sowie das Manövrieren in schwierigem Gelände ermöglichte. Leider erwies es sich in der Praxis als ein wenig sperrig und unhandlich.

Die mit Abstand wichtigste Funktion von Element Zero betrifft aber – wie bereits erwähnt – das Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit: Ein Masseneffekt-Feld, das um ein Schiff gelegt wird, schafft eine Raumverzerrung, die die Masse des Schiffes verringert. Auf diese Weise kann das Schiff in kurzer Zeit enorme Distanzen zurückgelegen. Die größten und stärksten Masseneffekte erzeugen die Massenportale. Sie können Raumschiffe und ganze Flotten über Tausende von Lichtjahren versetzen, indem sie die Masse eines Objekts am Ausgangspunkt verringern und am Zielort wieder erhöhen.

Massenportal in Aktion
Ein Massenportal in Aktion.

Man merkt also: Mass Effect wäre nichts ohne den Masseneffekt. Dennoch ist es nicht selbstverständlich, dass Bioware seiner Science-Fiction-Reihe gerade diesen Namen spendiert hat. Denn der Masseneffekt ist für die eigentliche Handlung – bis auf ein, zwei Ausnahmen einmal abgesehen  – kaum von Bedeutung. Für Commander Shepard und Konsorten bleibt es die meiste Zeit über ein technisches Hilfsmittel, das dezent im Hintergrund bleibt.

Gehört in jeden Haushalt

Das es auch anders gehen kann, demonstrieren die Entwickler im Citadel-DLC für den abschließenden Teil, Mass Effect 3 (2012). Hier zeigt Bioware, wie man den Masseneffekt gekonnt in Szene setzt. Eine ordentliche Portion Selbstironie gibt es kostenlos obendrauf:

Spoilerwarnung!
Shepard wird von einem Klon verfolgt, der seinen Platz einnehmen will. Er stiehlt die Normandy und setzt Shepards Mannschaft kurzerhand an die frische Luft. Darunter auch Spezialistin Samantha Traynor, die gerade noch ihre Zahnbürste retten konnte. Der echte Shepard tritt an. Doch leider ist der Zugang zur Normandy verschlossen. Eine Notluke für Evakuierungen könnte die Lösung sein, doch sie lässt sich nur von Innen öffnen. Also packt Trayner kurzerhand ihre Zahnbürste aus, um die Luke zu öffnen. Denn diese ist – welch Überraschung – mit Masseneffekt-Feldern ausgestattet.

Spezialistin Traynor mit ihrer Zahnbürste
Die Cision Pro Mark 4 entfernt Plaque und massiert den Daumen. 

Der Masseneffekt wird auch im kommenden Teil Mass Effect: Andromeda wieder mit dabei sein. Man darf gespannt sein, wie er diesmal zum Einsatz kommt. Ideen für einen originellen Einsatz von Masseneffekt-Feldern gäbe es wohl genug.


Bildquellen: http://masseffect.bioware.com, Story|Modus